Therapeut finden
Therapeuten gibt es wie Sand am Meer und es ist nicht immer einfach sich in den existierenden Angeboten zu Recht zu finden. Oft bekommt man den Ratschlag eines Arztes „mal eine Therapie zu machen“ oder das hört man auch schon mal von seinem Partner. Man hört oder liest von Erfolgsgeschichten in der persönlichen Entwicklung nach einer Therapie. Oder man scheut sich einen Therapeuten zu finden, weil man Vorurteile im Kopf hat. (Ich erinnere mich an bestimmt Gelegenheiten, wo Menschen, mit denen ich in einem guten Gespräch war plötzlich verstummten, als sie hörten ich sei Psychologin. Ernsthaft. Das passiert.)
Also bevor Sie einen Therapeuten finden, machen Sie sich bitte klar, ob Sie überhaupt einen wollen.
Denn der Erfolg einer Therapie ist eher gewährleistet, wenn Sie sich für eine Therapie entscheiden.
Das ist aber nicht alles. Meines Erachtens ist der Erfolg einer Therapie auch abhängig davon, ob Sie einen Therapeut finden, der passt.
Damit meine ich; jemand, bei dem Sie sich wohl fühlen. Dem Sie vertrauen können. Schließlich geht es in einer Therapie um sensible Inhalte und wenn Ihr Gegenüber einen anderen Humor hat als Sie, oder eventuell gar keinen, dann müssen Sie diese Schieflage immer kompensieren. Das kostet Kraft, die man sich schenken kann.
Es ist ja nun aber auch so, dass man auf der Suche nach einem Therapeut oft vor Wege gestellt wird, die scheinbar nicht zu umgehen sind. So können Sie die Therapeutenlisten Ihrer Krankenkasse gerne in Ruhe abtelefonieren und dem innerlichen Frust der Absagen standhalten. Dabei entwickelt sich schnell das Gefühl, man müsse den nächstbesten freien Therapeut nehmen. Der aber eben nur vielleicht passt.
Ich denke es ist besser, wenn Sie sich rausnehmen etwas Energie in die Suche zu stecken und tatsächlich einen Therapeut finden, der passt. Dabei geht es erst mal nicht um die Finanzierung, sondern um den Mensch. Denn selbst, wenn Sie einen freien Psychotherapeuten finden, der aber richtig gut ist für Sie, dann ist die Therapie auch effektiv. Und gut investiert.
Seien Sie genau! Versuchen Sie sich in Ihrer Not trotzdem nichts vorzumachen, das ist nicht immer ganz einfach. Aber es ist machbar.
Oft hilft es herum zu fragen. Sie werden merken, wie viele Menschen schon einmal eine Therapie gemacht haben. Das verbindet und man fühlt sich vorab schon weniger schlecht. Und man kann auf Erfahrungen Anderer zurückgreifen. Sie hören evtl. „Der war gut, hatte es aber immer sehr eilig“. Damit kann man was anfangen. Wenn Sie ein Thema mit Zeit haben, dann fällt er wohl aus…
Wenn Sie die Kraft haben machen Sie sich schlau über bestimmt Verfahren. Sie kennen eventuell die drei kassenzugelassenen Verfahren der Psychoanalyse, der Tiefenpsychologie und der Verhaltenstherapie. Alle drei sind rein gesprächsorientierte Verfahren. Es sei denn es gibt Zusatzqualifikationen der Therapeuten. Fragen Sie nach. Fragen Sie nach Spezialisierungen, nach Erfahrungen, bzgl. Ihrer Problematik.
Ich z. B. habe mich auf körperorientierte Traumatherapie spezialisiert. Das bedeutet, dass ich mich gut auskenne bei psychosomatischen Erkrankungen und frühkindlichen Themen. Bei mir können Sie auch körperliche Symptome in die Behandlung mitbringen und wir kümmern uns drum. Auch unter Einbezug des Körpers.
Trotzdem achten Sie bitte neben der Person auch auf bestimmt Grundsätze.
Arbeitet der Therapeut korrekt? Beantwortet er Ihnen Fragen? Hat er klare Absprachen mit Ihnen bzgl. Erreichbarkeit oder Terminabsprachen? Wie geht er z. B. mit Krisensituationen um? Hat er freie Kapazitäten? Fragen Sie gerne nach seinem Menschenbild? (Schaut er eher auf die Krankheit oder geht es auch darum auf die Gesundheit zu blicken? Lesen Sie hierzu gerne Ressourcenorientierte Traumatherapie)
Wenn Sie den Therapeut dann noch menschlich gut finden haben Sie Ihren Therapeut gefunden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Therapeut finden!
Herzlich
Christini Hönig
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