Ressourcenorientierte Traumatherapie

Ressourcenorientierte Traumatherapie
Die Ressourcenorientierte Traumatherapie finde ich bei der Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung einen guten Ansatz. Kennt man die Lebensgeschichten von traumatisierten Menschen, dann kann man sich schnell die Frage stellen ob das Symptom nicht eher eine Überlebensstrategie ist.

Eine ressourcenorientierte Traumatherapie hat einen anderen Blickwinkel auf mögliche Symptome. Sie sieht in jeder Dissoziation eine Schutzfunktion und statt dies zu pathologisieren, fragt sie eher nach dem jetzigen Nutzen. Schaut man ressourcenorientiert auf Flashbacks, die ins Bewusstsein drängen, dann schaut man nicht auf ein Symptom, sondern auf ein Stück des unverarbeiteten Traumas.

Symptome wie Rückzug, Vermeidung und Angst werden nicht als krankhaftes Verhalten bewertet, sondern als Ausgleich, als Schutz vor Überlastung.

Ein respektvoller Umgang mit dem, was die Menschen schon geleistet haben, bis hierher und Verständnis für die Entwicklung verschiedener Überlebensstrategien kann helfen, die „Symptome“ weniger als solche zu sehen. Es schult die Selbstannahme des Klienten und baut die Selbstakzeptanz auf. Dies wiederrum hilft die Abwehr der Klienten zu vermindern und schafft eine bessere Vertrauensbasis.

Die meisten Menschen, die ein Trauma erlebt haben und ihre eigenen Techniken entwickelt haben, mit diesem so umzugehen, haben früher oder später einmal die Angst davor verrückt zu werden. Oder sie seien nicht normal. Eine Pathologisierung der Symptome scheint mir hier der falsche Weg zu sein.

Ressourcenorientierte Traumatherapie ist eine Haltung, die dem Klienten hilft sich mit seinem Leben anzunehmen. Die hilft zu verstehen wie man die belasteten Situationen seines Lebens überlebt hat und was es einem möglich gemacht hat aus einer oft schlimmen Situation so „heile“ rauszukommen.

Es lohnt sich seine Ressourcen zu erkennen, so können sie im weiteren Alltag nutzbringen eingesetzt werden. Kann jemand z. B. in stressbelasteten Situationen gut dissoziieren ist das ein Schutz. Ein Schutz vor Überlastung. Den kann man nutzen. Es ist gut, seine Stärken zu erkennen und diese dann mit der bewussten Wahrnehmung in Einklang zu bringen. So kann man seine Stärken ausbauen, sie eventuell nachbessern. Oder noch Abänderungen hinzufügen. Und schon kann aus einem „Symptom“ eine wichtige Quelle der Verarbeitungsmöglichkeit entstehen.

Die ressourcenorientierte Traumatherapie hilft genau dabei.

Herzlich

Christini Hönig