Traumatherapiemethoden

Traumatherapiemethoden
In diesem Artikel möchte ich Ihnen verschiedene Traumatherapiemethoden vorstellen.

In den letzten Jahren wurde dem Thema Traumabehandlung in der Psychotherapie viel Platz gegeben. Meiner Meinung nach ist das eine gute Entwicklung. Denn nach Jahren der Schwierigkeiten in der Diagnostik und der Entstehung von Krankheitsbildern gibt es zumindest bei der Traumabehandlung eine Zuordnung in der Entstehung. Diese ist auch nicht immer ganz leicht, denn gerade sehr frühe Traumata sind oft schwer zu identifizieren. Die Entwicklung von Traumatherapiemethoden hat jedoch im Zusammenhang mit der Hirnforschung deutlich zugenommen und gilt in der Fachwelt als unerlässlich.

Bevor ich Ihnen eine Auflistung der Methoden gebe möchte ich Ihnen noch einmal ans Herz legen, dass man die Methoden in ihrer Anwendung noch nicht verallgemeinern kann. Damit meine ich: für jeden Menschen ist eine andere Methode empfehlenswerter. Es macht Sinn sich vor dem Antritt einer Traumabehandlung mit einer frei gewählten Traumatherapiemethode zu fragen, was einem liegt.

  • Möchte man rein über das Gespräch arbeiten? Bzw. wenn man das getan hat, hat es das Trauma verändert?
  •  Wie macht sich die eigene Traumatisierung bemerkbar? Hat man rein gedankliche Symptome oder gibt es auch Symptome auf der Verhaltens- und der Körperebene?
  • Was bin ich für ein Mensch? Gibt es gefühlte Bereiche für die mir noch oft die Worte fehlen?
  • Habe ich sehr feine Antennen und kriege ich schnell mit was in meiner Umgebung passiert?

Gerade wenn Sie die beiden letzten Punkte mit ja beantworten empfehle ich Ihnen eine Traumatherapiemethode mit höheren körperlichen Anteilen.

Nun hier eine Auflistung an Traumatherapiemethoden:

1. Reine Gesprächsmethoden

Diese lassen, wie der Name schon sagt, die Verarbeitung nur über das Gespräch laufen und lassen Übungen und Körperarbeit außen vor. Hier können Sie jeden Psychologen wählen, der sich im Bereich Traumatherapie auskennt.

2. Gesprächsmethoden, die einen höheren körperlichen Anteil haben

Hier wäre EMDR oder Brainspotting zu nennen. Beide Methoden arbeiten nach der Methode der Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung. Dabei wird durch die Einführung von Augenbewegungen oder durch Fixierung des Blicks das Assoziative Netzwerk im Gehirn stimuliert. So bewirkt man eine Umstrukturierung des traumatischen Inhaltes.

3. Gesprächsmethoden mit hypnotischen Anteilen

Gerade traumatisierte Menschen reagieren häufig gut auf Imaginationen, auf Vorstellungen. Diese helfen Belastungen aus traumatischen Anteilen vermindern. Hypnotherapie wäre hier das Stichwort.

4. Gesprächsmethoden mit Körpertraumatherapie

Bei diesen Traumatherapiemethoden wird der Körper mit ein gesetzt. Oft sind Traumatas körperlich abgespeichert, weil dort auch das Trauma passiert ist (z. B. ein Autounfall).

Dabei gibt es Methoden, bei denen der Körper in Positionen gebracht wird, in denen er den gespeicherten Stress loslassen kann. Somatic Expieriencing wäre hier eine Methode.

Es gibt jedoch auch die Taumatherapie in der Chinesischen Medizin, die wiederum das Trauma aus dem Körper löst und gleichzeitig auch eine Neuregulation der eigenen Kräfte stimuliert.

Weitere Traumatherapiemethoden auf der körperlichen Ebene wären Craniosacrale oder auch Faszientechniken aus der Ostheopathie. Diese bieten einen hohen Anteil an Körperarbeit an. Die verbale Einbettung der Therapie ist von Therapeut zu Therapeut unterschiedlich, je nach Schulung dieser.

Ich persönlich habe mich für eine Mischform entschieden.

Für mich ist die Kombination der Traumatherapiemethoden sinnvoll. So kombiniere ich körperliche Methoden  (chinesische Medizin, Craniosacrale), mit neueren Methoden die „halbkörperlich“ sind (EMDR; Brainspotting). Dazu mache ich gute Erfahrungen mit einer Erklärung der Entstehung des Traumatas. Wer sich versteht kann häufig besser mit sich umgehen. Da ich nun allerdings häufig mit frühkindlichen Traumatisierungen und Bindungstraumatas arbeite, ist der erhöhte Körperanteil für mich unverzichtbar. Eventuell kann man eine Faustregel in der Wahl der Traumatherapiemethoden darstellen. Je früher  und je körperlicher die Art des Traumas ist, desto verkörperter ist es. Umso sinnvoller ist es eine körperliche Traumatherapiemethode zu wählen.

Wenn Sie auf der Suche, nach einer für Sie wirksamen Traumatherapiemethode, sind hoffe ich Ihnen etwas helfen zu können.

Herzlich

Christini Hönig