Materielle Ressourcen

materielle Ressourcen
Beim Thema Ressourcen darf man den Blick auf materielle Ressourcen nicht vergessen. Ich beziehe mich bei den materiellen Ressourcen nicht nur auf das Thema Geld.

Menschen in Ausnahmesituationen können zwar Bärenkräfte entwickeln, um ihr Überleben zu sichern. Geht es dann aber um die Verarbeitung der vorangegangenen Ausnahmesituationen, dann ist eine Sicherung der eigenen Existenz vorteilhaft.

Da ich vornehmlich Menschen begleite, die frühkindliche Vernachlässigungs- oder Missbrauchserfahrungen gemacht haben ist das Thema Geld, bzw. die materielle Ressource oft ein Trigger. Denn wenn es nicht genug gibt, dann ist die Bedrohung der eigenen Existenz oft wieder stark spürbar.

Daher hier ein paar Ideen, wie man seine Existenz sichern kann.

Wohnprojekte bieten oft die Möglichkeit günstiger, als im Durchschnitt wohnen zu können. Gleichsam geben sie die Möglichkeit alleine zu wohnen und doch sozial angebunden zu sein (siehe auch soziale Ressourcen).

Mittlerweile ist es auch bis zu den Ohren der Krankenkasse durchgedrungen, dass Menschen mit psychischen Bewältigungsaufgaben extra Gelder benötigen. Über Entlastungsleistungen kann man bei der Pflegekasse Gelder beantragen, um zusätzliche Hilfen für den Haushalt zu bekommen.

Eine weitere materielle Ressource ist das Opferentschädigungsgesetz und auch den Fond für sexuellen Missbrauch. Die Anträge dort einzureichen ist oftmals bürokratisch schwierig. Aber es stehen Personen bereit, die diese mit begleiten.

All diese Ressourcen beziehen sich auf das Thema Geld.

Weitere materielle Ressourcen können aber auch in dem schon Vorhandenen liegen.

Die Frage: „Was an materiellen Dingen sind mir denn zugänglich?“ kann hier angebracht sein. So kann die Verschönerung der eigenen Wohnung ein wichtiger Punkt werden. Sich einen Platz zu schaffen, der nicht nur sicher, sondern auch beruhigend und heimelig sein kann, ist häufig ein wohltuender Schritt. Meist geht es damit los, die Heizung etwas höher zu stellen. Kälte ist oft ein Auslöser für Ängste oder Anspannung. Der kann ganz einfach vermieden werden.

Ein Kühlschrank mit Inhalt ist nicht immer selbstverständlich für Jemanden, der schwere Vernachlässigungen erlebt hat. Eine Basisversorgung herzustellen, die einfach immer zugreifbar ist, kann hier schon Wunder wirken. Und damit meine ich noch gar nicht, dass gekocht werden kann, sondern nur, dass etwas zu essen da ist. Das Wissen darum, dass man etwas essen könnte, wenn man Hunger hätte, ist meist ausreichend, um eine deutlich niedrigere Körperspannung zu erzeugen.

Oft erkennt man seine zugänglichen materiellen Ressourcen gar nicht. Der Lieblingspullover bleibt im Schrank, man zieht den an, der gut aussieht aber kratzt. Oftmals wird dem Urteil von außen ein größeres Gewicht gegeben, als das was im Inneren eigentlich benötigt wird. So verkneift man sich ein Kissen, das man gerne mag, mit ins Hotel zu nehmen. Weil man sich fragt, wie das wohl aussehen mag. Oder man fährt nicht mit dem Partner in Urlaub um seinen Geldbeutel zu schonen. Man gönnt sich nicht das Essen, was der Körper sich sehnlichst wünscht, weil man nicht gierig, oder hungrig erscheinen will, obwohl man es ist.

Nutzen Sie all Ihre marteriellen Ressourcen. Es sind mehr da, als man für möglich hält. Damit reduzieren Sie die existenziellen Ängste und gleichzeitig heben Sie ihr Selbstbild dahin, dass Sie es sich Wert sind.

Materielle Ressourcen sind überall zu finden, man muss nur lernen sie wahrzunehmen.

Herzlich

Christini Hönig